Seit 2005 finden Projekttage in Schulen und Kirchengemeinden in Sachsen unter dem Motto „Meine Werte bestimme ich selbst!“ statt. Jugendbildungsprojekt wintergrüne on Tour! Wir kamen nach Belgern, Trossin, Bad Düben … Zur Themenentwicklung für neue Ausstellungen in der Reihe „Welt der Werte“ reisten wir mit Farben, Zeichenkarton und Qi-Gong-Musik ‚zurück in die Zukunft’: Macht ihr euch auch viele Gedanken über die Zukunft? Sind diese Gedanken eher optimistisch oder sorgevoll? Was sind eure (konkreten oder visionären) Zukunftsträume?
Eine unserer ersten Zukunftsreisen gestalteten wir gemeinsam mit Kerstin Over (Jugendmigrationsdienst des Ev. Diakoniewerkes Torgau) und neun Mädchen bzw. jungen Frauen. Da nicht alle Mädchen in Deutschland aufgewachsen sind, hatten wir recht unterschiedliche Kindheitserinnerungen und Erlebnisse. Große Schleifen, einheitliche Schulkleidung beim ersten Schultag in der Ukraine. Schultüten, die man kaum tragen kann, in Deutschland. Der Blick in die Zukunft fiel nicht allen leicht. In unsicheren Zeiten und nach Migration in die Fremde wächst die Sehnsucht nach der sicheren, ganz bürgerlichen Zukunft - für uns war es die Gelegenheit, tragenden Werten auf die Spur zu kommen und Ideen für Ausstellungen zu sammeln!
Nach der Torgauer Zukunftsreise fuhren wir weiter nach Belgern und Bad Düben. Dort sprachen wir mit 16 Jugendlichen im Alter zwischen 13 und 23 Jahren über ihre Träume, Visionen, aber auch Zukunftsängste. Unser Fazit: Das Zukunfts-Thema „brennt Jugendlichen auf den Nägeln“, v. a. weil sie in der aktuellen gesellschaftlichen Situation viele Unsicherheiten erleben. Wie wird sich der Arbeitsmarkt entwickeln? Ist meine Wunschlehre morgen noch gefragt? Worin bestehen die Unterschiede zwischen Fachhochschule und Hochschule? Was kommt auf mich zu, wenn ich ins Ausland gehe? Gerade die Älteren, die kurz vor dem Schulabschluss stehen, hatten einen enormen Gesprächsbedarf.